http://www.boell-nrw.de/de/2013/12/05/heinrich-ii-kulturparlament-ev-soest
Das Kulturparlament Soest wurde für sein besonderes bürgerschaftliches Engagement 2005 mit dem -HEINRICH- einer Auszeichnung der Heinrich-Böll-Stiftung NRW geehrt.
Das Kulturparlament fördert eine Rauminstallation von Christiane Kling und einen Kompositionsauftrag an Andrew York
Mitte Januar 2017 hat das Kulturparlament Soest e.V. über die Vergabe der finanziellen Mittel zur Förderung von Kunst und Kultur im Jahr 2017 entschieden. Insgesamt lagen den Mitgliedern des
Kulturparlament Soest e.V. sechs Anträge vor. Aus diesen wurden drei Anträge ausgewählt, die in der Vergabesitzung von den Künstler persönlich vorgestellt wurden. Nach intensiver Diskussion wurde
entschieden, die finanziellen Fördermittel von 5.000 Euro auf zwei dieser Anträge zu verteilen. Dadurch werden 2.500 Euro für das Projekt einer Rauminstallation von Christiane Kling und 2.500 Euro
für die Vergabe eines Kompositionsauftrags an Andrew York zur Verfügung gestellt.
Die Rauminstallation von Christiane Kling „panta rhei“ ist inspiriert durch Hugo Kükelhaus. Sie soll aus 25 Lichtspiralen bestehen, die an möglichst mehreren wechselnden Orten in Szene gesetzt
werden. Das Kulturparlament Soest e. V. war von der ästhetischen Anmutung, die bereits vom Modell der geplanten Rauminstallation ausging, äußerst angetan. Das Kulturparlament Soest e. V. wird die
Antragstellerin bei der Suche nach weiteren Sponsoren und für die Installation geeigneten Räumen tatkräftig unterstützen.
Wolfgang Bargel beantragte, einen Kompositionsauftrag an Andrew York (Los Angeles) zu vergeben. Die Komposition soll für das Soester Gitarrenensemble geschrieben werden. Andrew York hat schon
mehrfach in Soest mit dem Soester Gitarrenensemble zusammengearbeitet. Mit der Vergabe eines Kompositionsauftrags an ihn und dem Soester Gitarrenensemble als Widmungsträger kann eine für Soest
deutlich spürbare Wirkung entfaltet werden, die weit über das Konzert hinausreichen wird. Für die jungen Mitglieder des Soester Gitarrenensembles stellt die Zusammenarbeit mit Andrew York eine
besondere Auszeichnung und Bereicherung dar, die ihren Enthusiasmus sicher weiter fördern wird.
Bilder aus der Vergabesitzung:
Der Kunstführer "Zeitgenössische Glasmalerei in Soester Altstadtkirchen" kann von den Buchhandlungen und Kirchengemeinden nicht versandt werden. Haben Sie den Wunsch einen Kunstführer zu erwerben und wohnen Sie nicht in Soest, dann haben Sie die Möglichkeit, über das Kulturparlament Soest eine Bestellung aufzugeben. Zu der Schutzgebühr kommt dann eine Versandkosten-pauschale hinzu. Bestelladresse: info@kulturparlament-soest.com
Der Verein hatte die Fördersumme für ein interkulturelles Vorhaben ausgeschrieben Daraufhin entwickelten die Künstlerinnen Akiria, Bettina Brie-senick-Becker, Petra Pape, Rebekka Schulte und Sandra del Pilar das Projekt zur Neunutzung der „Alten Brennerei“.
„Der Begriff der Migration ist in den zeitgenössischen öffentlichen und privaten Diskussionen zunehmend negativ konnotiert. Er ruft ein Gefühl von Belastung hervor, ist mit Leid oder Not verbunden und erscheint als ,Problem’, für das eine Lösung gefunden werden muss, heißt es in dem Begleit-papier zu dem Projekt. Dem setzen die fünf Künstlerinnen ihr Konzept mit einer Ausstellung und Begleitveranstaltungen entgegen. Die „Alte Bren-nerei“ am Grandweg 32a steht beispielhaft für die interkulturelle Vielfalt Soests. Das Haus, das zunächst in jüdischen Besitz war, wurde während des Dritten Reiches enteignet und später von dem venezianischen Kunst-Migranten Paolo Martinuzzi als Atelier verwendet. Diese Umdeutung ei-nes „historisch belasteten Nutzbaus“ zu einem privaten kulturellen Ort wollen die Künstlerinnen im Juni mit ihrem Projekt fortsetzen, in dem sie das Haus zum Ort für Ausstellungen und für interkulturellen Austausch machen. Mit den Arbeiten, welche die Künstlerinnen in der Ausstellung zeigen, reagieren sie auf das Haus, seine Geschichte und seine kulturelle Rolle. Migration, so sollen Ausstellung und Begleitprogramm zeigen, ist aus Kunst und Kulturgeschichte nicht mehr wegzudenken: Wanderung, Migration, Bewegung ist vielmehr Bereicherung und Vergnügen.
Der Wettbewerb Folk- und Weltmusik, der am 20. Juni erstmals in Soest stattfindet, befand sich ebenso im Fokus der Kulturparlamentarier. Er ist ein gemeinsames Projekt des Landesmusikrats NRW und des Landesverbandes der Musikschulen in NRW. Bedingt durch die enorme Zuwanderung ausländischer Mitbürger im vergangenen Jahrhundert haben sich nicht nur in Ballungsräumen viele musikalische Spiel- und Hörgewohnheiten etabliert, argumentierten die Befürworter dieses Förderprojekt.
Wettbewerben und Workshops sollen Kindern und Jugendlichen aller Nationalitäten ein Podium für „ihre“ Musik bieten. Traditionelles nordrhein-westfälisches Liedgut und internationale Folkmusik haben hier genauso ihren Platz wie die zum stilistischen Internationalismus tendierende Weltmusik.
Durch die stärktere Einbeziehung ausländischer Gruppen aus der „freien Szene“ ist das Projekt auf eine breite Basis gestellt worden. Diese fördere im gemeinsamen Musizieren und einander Zuhören gegenseitige Toleranz und Akzeptanz und führe zu Verständnis im Umgang mit Fremden und deren Kultur. Die Jury des Festivals soll hier den Aspekt der Interkulturalität in einer besonderen Wertung prüfen und mit dem Sonderpreis des Kulturparlaments in Höhe von 300€ hervorheben.