Präambel der Satzung - Kulturparlament Soest
e.V.
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Kulturpolitische Empfehlung des RUNDEN TISCH KULTUR
Um den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden, ist ein grundsätzlicher Wechsel von bisher praktizierter Kulturverwaltung zu einer neuen aktiven
Kulturpolitik anzustreben. Es ist für Soest ein eigenständiges Kulturprofil zu entwickeln, das die Interessen, das Engagement und die kulturellen Qualitäten der Bürgerinnen und Bürger in
Anspruch nimmt.
Der RUNDE TISCH KULTUR spricht am 27. Februar 1997
folgende Zielempfehlung aus:
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Kulturpolitik muß Gesellschaftspolitik werden
Kultur in Soest darf nicht als Luxus, sondern muß als Teil des gesellschaftlichen Lebens verstanden werden und damit offen für alle
sein.
Kulturpolitik in Soest muß Anstöße geben und Prozesse einleiten, die auf die Erweiterung der Fähigkeit zu begreifen und (neu) zu empfinden abzielen und
dabei Phantasie und Kreativität von Menschen bewegt .
Sie muß dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und ein Verständnis und Wissen um unterschiedliche Kulturen zu befördern.
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Kulturpolitik muß sich gesellschaftlicher Teilhabe öffnen
Vor dem Hintergrund einer umfassenden Verwaltungsreform, sind neue demokratische Beteiligungsformen zu schaffen. Diese neue Offenheit zeigt sich in den
Möglichkeiten der Teilhabe an Kunst und Kultur und der Einflußnahme, die Vereinen, Initiativen und BürgerInnen an (kultur)politischen Entscheidungen eingeräumt
wird.
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Kulturpolitik ist zentrale Aufgabe von Kommunalpolitik
Die Stadt Soest ist nicht aus ihrer im Grundgesetz festgelegten Verpflichtung der Förderung von Kunst und Kultur zu entlassen. Sie hat
vielmehr dafür Sorge zu tragen, daß in Zukunft die Kulturförderung der Stadt Soest eine politisch verläßliche und tragfähige Größenordnung darstellt.
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Kulturpolitik muß kulturelle Identität und Tradition fördern
Kulturelles Erbe bedarf in öffentlichen Institutionen Pflege und Vermittlung. Nur unter der Würdigung historischer Aspekte ist ein
spannungsvoller und produktiver Gegensatz zwischen kulturellem Erbe und heutiger Kulturpolitik möglich.
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Kulturpolitik begreift Vernetzung als Konzept
Kulturelle Vielfalt ensteht auch durch die Bereitschaft (traditioneller) kommunaler Kulturträger sich zu öffnen, miteinander zu kooperieren und Netzwerke mit
anderen, im Kulturgeschehen engagierten Vereinen und Initiativen aufzubauen.
Diese Bereitschaft der Vernetzung und Kooperation ist nicht nur auf Soest zu beziehen, sondern sie ist in den Prozeß der Regionalisierung von
Kulturpolitik ausdrücklich mit einbeziehen.
„Stadtmarketing“, als dem Vermittler eines eigenständigen kulturellen Profils in der Region, kommt hier eine besondere Bedeutung
zu.
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Kulturelle Entwicklung ist ein dynamischer Prozeß
Wir brauchen dazu eine Vielfalt kultureller Angebote . Die Künste sind der Kern der ästhetischen Auseinandersetzung. Deren Basis muß im
Bestand gesichert und in der Entwicklung bzw. Vermittlung gefördert werden.
Dabei sind nicht nur die klassischen Disziplinen zu fördern und um neue Disziplinen zu ergänzen, sondern es ist vielmehr eine breite
Alltagskultur zu entwickeln. Dies ist ein dynamischer Prozeß, der ständig mit der Vielfalt und den Bedürfnissen an Kultur in Soest
korrespondiert.
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Kulturpolitik erkennt und entwickelt die Kultur des Alltags
Kulturpolitik muß sich an der Lebenswelt und am Gemeinwesen orientieren. Sie muß die kulturellen Bedürfnisse aller BürgerInnen in den Blick
nehmen.
Der Kinder- und Jugendarbeit kommt ein besonderer Schwerpunkt zu. Mit vernetzenden Angeboten ist die (kultur)pädagogische Arbeit von Kindergärten und Schulen
zu stützen und auszubauen. Mit diesem Ansatz werden Formen sozialer Kulturpolitik bzw. kultureller Jugend- und Sozialarbeit entwickelt.
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